Null Zucker, viel Gemüse und kein Eierfärben: Sara Pancot, Leiterin einer veganen Kindergruppe, erzählt im Gespräch mit dem KURIER aus dem Alltag.
KURIER: Wie entstand die Idee für diese Art von Kindergruppe?
Sara Pancot: Weil ich selbst nicht anders koche und esse. Wenn ich die Speisekarte von Restaurants und Hotels unter „Kindermenü“ aufschlage, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue, wie unverantwortlich die Speisenauswahl hinsichtlich des Zucker- und Fettgehaltes ist. Gleiches gilt oft für die Menüs in Kindergärten und Schulen. In Schulen, Kantinen und Kindergärten sollten vegane Menüs viel häufiger vorkommen. Warum schaffen wir diese Wahl nicht? Ich mache aber aus der veganen Ernährung keine Religion.
Rein pflanzliche Kost für Kinder gilt ja bei Experten als umstritten.
Viele Menschen fragen sich, ob es richtig und gesund ist, ein kleines Kind vegan zu ernähren. Viel weniger fragen sich, ob es richtig und gesund ist, das Kind mit Kinderschnitzel, Chicken Nuggets etc. zu ernähren. Eltern, die sich entscheiden, ihre Kinder vegan zu ernähren, sind sich ihrer Verantwortung im Normalfall sehr bewusst.
Wie gehen Sie sonst mit dem Thema „Tier“ um?
Wir legen besonderes Augenmerk auf Umweltfragen und die Verwendung von wiederverwertbaren Materialien. Zu Ostern kochen oder färben wir keine Eier, sondern erzählen den Kindern, dass wir das Erwachen des Frühlings nach dem Winter feiern. Wir gestalten Körbe aus Brotteig oder bereiten Gläser mit Gewürzkörnern vor und pflanzen in unserem Garten Gemüse und Beeren, die wir dann essen. Ein Kind assoziiert ein LEGOBauernhofschwein nicht mit dem Schweinefleisch, das auf den Teller kommt. Wir bringen Kindern bei, die Tiere zu beobachten und auch zu erkennen, dass ein Schweinsbraten einmal gelebt hat.